Das Media-Musiktheater

Das Media-Musiktheater

Eine Konzeption von Klaus Armbruster

Die neuen Medien, vor allem elektronisch erzeugte, digital gespeicherte und nachbearbeitete Video-Bildwelten sind in allen Lebensbereichen präsent.

Im weiten Feld der populären Unterhaltung, des allgegenwärtigen Fernsehens, auf Messen und bei großräumigen Events bestaunt ein interessiertes Publikum die verblüffenden Ergebnisse einer Entwicklung der Großbild-Projektions- und Monitor-Installations-Technik, die es heute ermöglicht, das ursprünglich nur auf kleinen Bildschirmen darstellbare Videobild in gewaltigen Dimensionen und bisher nur im Kino gesehener Bild-Qualität zu erleben.

Das Kino selbst wird in der Perspektive eines sich beschleunigenden technischen Fortschritts die elektronischen Bild-Präsentationstechniken und digitalen Speichermedien übernehmen.

Neue holographische Projektionsflächen und auf Lasertechnik basierende Video-Beamer kommen gegenwärtig auf den Markt. Schon in den zwanziger Jahren, als die damals revolutionäre Kinotechnik – in Konkurrenz zu den klassischen Theaterformen – dem Film-Theater ein neues Publikum eroberte, gab es euphorisch angegangene Versuche avantgardistischer Filmkünstler und Theaterregisseure, das faszinierende bewegte Großbild auch für Theater- , Tanz- und Opernbühnen zu nutzen.

Am Bauhaus entstand in dieser Zeit der Begriff des ‚Totaltheaters‘ als einer neuen Form, die mit neuen Techniken ein möglichst umfassendes, gesamtkunstwerkliches Bühnenereignis erschaffen sollte. Was der mit feinmechanischen und optischen Systemen betriebenen Kinotechnik aber fehlte, waren Möglichkeiten, den Ablauf der Bilder variabel zu steuern und dem Bühnengeschehen und seinen Spiel-tempoveränderungen präzise anzupassen, und ganz undenkbar war damals, das Bühnengeschehen selbst ‚live‘ abzubilden und per Live-Regie in die projizierte Bildwelt zu integrieren, um eine lebendige Verschmelzung des Bühnengeschehens und der Projektionen zu erreichen.

All diese Techniken stehen heute zur Verfügung bis hin zu interaktiven Verkoppelungen von Bühnenereignissen und virtuellen elektronischen Bildwelten. Sie kommen bei Pop-Konzerten, in Disco- und TV-Shows, bei kommerziellen Events und Messe-Auftritten täglich und mit stark steigender Tendenz zum Einsatz. Und natürlich beginnen inzwischen auch Bühnenbildner, Choreographen, Opern- und Theaterregisseure die nahezu unbegrenzten Darstellungsmöglichkeiten elektronischer Bildwelten in neue Inszenierungen einzubauen oder ihre Bühnenprojekte ganz auf diese zu gründen.

Internationale Star-Choreograph/Innen wie Pina Bausch, Rui Horta, Lloyd Newson arbeiten seit Jahren mit elektronischen Medien, die Theaterrevolutionärin Helena Waldmann wurde 1997 für ihre mediale Inszenierung VODKA KONKAV mit dem Preis des NRW-Festivals IMPULSE ausgezeichnet, Philippe Decouflé verzauberte 1999 bei den Ruhrfestspielen sein Publikum mit SHAZAM, einem magischen Media-Tanztheater, das Tanz, Live-Musik, Sprechtheater, Film- und Video-Live-Bilder zu einer „wahren Wunderwelt“ verwob, beim Berliner Festival „Theater der Welt“ 2000 fand ein vierwöchiger Workshop mit international arbeitenden Theater- und Videokünstlern unter dem Titel: „körper/technik/body/technology“ statt, der sich mit den Perspektiven der Erweiterung des Theaterspielraums in der Spannung zwischen der Körperlichkeit der Bühnenaktion und der Virtualität von digitalen, auch computergenerierten und interaktiven Bildwelten auseinandersetzte.

Die als multimediales Video-Spektakel auf die Bühne gebrachte Inszenierung von Hector Berlioz‘ „Fausts Verdammnis“ der spanischen Theatergruppe LA FURA DELS BAUS begeisterte das eher konservative Publikum der Salzburger Festspiele. Die Zeit ist reif für ein MEDIA-MUSIKTHEATER.

In dem von INTERARTES entwickelten MEDIA-MUSIKTHEATER-Projekt werden diese Erfahrungen und Perspektiven zielführend zusammengefasst. Dem regionalen und internationalen Publikum soll in einem faszinierenden Gebäude das Theater der Zukunft präsentiert werden. Das MEDIA-MUSIKTHEATER basiert auf der avancierten Technik der elektronischen Medien.

Es trifft auf das massive Interesse breitester Bevölkerungsschichten, sich diese Entwicklung nutzbar zu machen.

Im Unterschied zur wachsenden E-Community, die sich in virtuellen Räumen, Szenerien und Identifikationen findet, entspricht das MEDIA-MUSIKTHEATER dem gerade im Zeitalter der Medien und virtuellen Welten wachsenden Bedürfnis nach Verortung und realer Begegnung. Das MEDIA-MUSIKTHEATER bringt die Medien und die Menschen in einem starken Erlebnisraum zusammen. Es verbindet die Attraktivität der klassischen Bühnenkünste Tanz, Theater und Musik mit der Faszination der neuen medialen Bildwelten und eröffnet ein Marktsegment, das weder von den subventionierten Theaterhäusern, die ihre enormen Mittel in klassische Bühnentechnik investiert haben, noch von der finanz-schwachen, aber experimentierfreudigen „freien“ Theaterszene angeboten werden kann.

Das MEDIA-MUSIKTHEATER wendet sich an ein großes Publikum und ist als wirtschaftlich tragfähiges und erfolgreiches Unternehmen konzipiert.

Gegenüber der in die Krise geratenen Gattung Musical grenzt es sich durch seine spektakuläre neue Medientechnik und die davon abgeleitete Inszenierungsform deutlich ab, spricht aber zugleich gerade die Publikums-schichten an, die in den letzten Jahren die Musicals besucht haben und eigentlich nur auf wirklich neue und gute Bühnenproduktionen außerhalb des klassischen Theaterbetriebes warten. Hier wird das künstlerisch hochwertige, einem breiten Publikum zugängliche, mit neuen Aufführungs-techniken faszinierende MEDIA-MUSIKTHEATER erfolgreich sein.

Darüber hinaus sollen neue Schichten eines jüngeren, an Kino und Medien interessierten Publikums durch das innovative Projekt angesprochen und gewonnen werden. Der ursprüngliche Ansatz eines Ensuite-Betriebes mit einer Großproduktion, die sich erst im Verlauf einer mehrjährigen Spielzeit refinanzieren könnte, wurde im Zuge der Entwicklung in der Musical-Branche durch die Planung kleiner dimensionierter medialer Inszenierungen mit kürzeren Spielzeiten und wesentlich geringeren Kosten ersetzt, um das Investitionsrisiko erheblich zu reduzieren. Gegenwärtig sind jährlich zwei Gastspiele international erfolgreicher Produktionen und zusätzlich jeweils eine neue Inszenierung als Eigenproduktion vorgesehen.

Bei der Auswahl der Stoffe und Produktionen wird das MEDIA-MUSIK-THEATER mit Künstlern zusammenarbeiten, die aus der Dynamik der neuen Medien schöpfen und mit medienspezifischen Inszenierungen ihr Publikum faszinieren.

Das MEDIA-MUSIKTHEATER ist nicht auf klassischen Kulissenbau und mechanisch aufwendige Bühnenmaschinerie angewiesen, sondern ersetzt diese durch flexible Projektionstechniken und immaterielle Bühnenbilder.

Das MEDIA-MUSIKTHEATER-Gebäude kann deshalb multifunktional ausgestattet werden und sich wechselnden Projekten anpassen. Auch der Anschluss an den technischen Fortschritt lässt sich bei entsprechender baulicher Planung mit einer im wesentlichen mobilen Medien- und Lichttechnik leichter realisieren als bei in Beton eingebauten, großen Theatermaschinen.

Diese baulichen Aspekte sind für die Investoren von erheblicher Bedeutung, da das Nutzungsrisiko der Immobilie sich dadurch deutlich reduziert.

Mit dem MEDIA-MUSIKTHEATER stellt sich der Standort durch ein kühnes Zukunftsprojekt an die Spitze der Entwicklung in der deutschen und internationalen Theaterwelt, denn das MEDIA-MUSIKTHEATER hat bisher weltweit noch keinen festen Standort bezogen.

Noch besteht die Chance, sich mit der Etablierung des ersten MEDIA-MUSIKTHEATERS im Wettbewerb der kulturwirtschaftlichen Profilierung einen Alleinstellungsvorteil zu verschaffen.

Allerdings wird die beschriebene Entwicklung der letzten Jahre mit Sicherheit dazu führen, daß ein vergleichbares Projekt in den nächsten Jahren irgendwo in der medientechnisch hochentwickelten Welt entsteht.

 

Galerie

Projektreferenzen

Folgend haben wir Ihnen eine Auszug unseres Portfolios zusammengestellt…

Viel Spass beim stöbern! 

Portfolioauszug

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